Bündnis '90/DIE GRUENEN: Warnschüsse gut erzogener bündnisgrüner Männer wirken französisch...oder wie?
Letztes Wochenende fand in Kiel die Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis '90/DIE GRUENEN statt. Es ist jedes Mal aufs neue faszinierend, was einem da zum Brunch auf Phoenix geboten wird:
Reinhard Bütikofer bettelt in gewohnt mitleiderregender Manier um Verständnis und tut so, als seien die Grünen die Avantgarde bei der Forderung nach einer Volksabstimmung über die EU-Verfassung, will "wirksamer französisch sein" (was auch immer das bedeuten soll), bezeichnet seine Grünen stolz als die "Can-Do-People" (Gib Acht, dass Dich Antje Vollmer nicht erwischt, Du Sprachschänder! *g*) und redet einfach nicht mehr über die Wehrpflicht, was ja auch peinlich wäre angesichts der Ablehnung ihrer Abschaffung im Bundestag durch Rot-Grün. Aber das ist ja alles nicht so wild, die grüne Ministerriege tangiert all dies allenfalls peripher.
Claudia Roth freut sich, dass die grünen Männer "mit der Quote erzogen worden sind" und betont, dass die Grünen aus ihrer Sicht im Gegensatz zu Lafontaine und Gysi noch richtig ticken.
Auch sonst bieten die Grünen wieder gewohnte Kost für den Phoenix-Zuschauer. Obwohl die eigens beauftragten Gutachter davon abraten, wollen die Grünen weiterhin die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und die Erhöhung der Erbschaftssteuer. "Fuchs"-Panzer in den Irak liefern ist natürlich pfui und wird von der Basis abgelehnt.
Dann gibt es noch so schöne Redebeiträge wie den meines Spezies Michael Joukov: "Mir ist nicht klar, wie wir die Bürgerversicherung als Vision verkaufen sollen, wenn davon die Lohnnebenkosten um nur ein Prozent sinken sollen. Wir müssen die Beitragsbemessungsgrenze hochsetzen! Aber das sollten wir jetzt nicht so konkret sagen, sonst bekommen wir Probleme wie damals bei der 5-DM-Debatte." ...daher sollten sie in Zukunft lieber nicht so ehrlich sein, verstehe! :-)
Kaum ist der Parteitag vorbei, nähert sich der Wert des Parteibeschlusses zur Lieferung der "Fuchs"-Panzer schon wieder dem Nullpunkt. So glaubt der Berliner Landesvorsitzende der Grünen, Till Heyer-Stuffer, nicht, dass sich der Export der Panzer noch verhindern lässt. Bei dem Beschluss in Kiel handele es sich vielmehr um einen "Warnschuss für die Zukunft". Super, früher haben die Grünen wenigstens mal zur Ehrenrettung die für die Mehrheit nicht nötigen Parlamentarier gegen unliebsame Beschlüsse stimmen lassen, nun begnügt man sich bereits damit, die ohnehin nicht mehr ernst genommene Basis etwas beschließen zu lassen, was einen Tag später schon zu den Akten gelegt wird.
Da kann man wohl sagen: Grün würgt!
Reinhard Bütikofer bettelt in gewohnt mitleiderregender Manier um Verständnis und tut so, als seien die Grünen die Avantgarde bei der Forderung nach einer Volksabstimmung über die EU-Verfassung, will "wirksamer französisch sein" (was auch immer das bedeuten soll), bezeichnet seine Grünen stolz als die "Can-Do-People" (Gib Acht, dass Dich Antje Vollmer nicht erwischt, Du Sprachschänder! *g*) und redet einfach nicht mehr über die Wehrpflicht, was ja auch peinlich wäre angesichts der Ablehnung ihrer Abschaffung im Bundestag durch Rot-Grün. Aber das ist ja alles nicht so wild, die grüne Ministerriege tangiert all dies allenfalls peripher.
Claudia Roth freut sich, dass die grünen Männer "mit der Quote erzogen worden sind" und betont, dass die Grünen aus ihrer Sicht im Gegensatz zu Lafontaine und Gysi noch richtig ticken.
Auch sonst bieten die Grünen wieder gewohnte Kost für den Phoenix-Zuschauer. Obwohl die eigens beauftragten Gutachter davon abraten, wollen die Grünen weiterhin die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und die Erhöhung der Erbschaftssteuer. "Fuchs"-Panzer in den Irak liefern ist natürlich pfui und wird von der Basis abgelehnt.
Dann gibt es noch so schöne Redebeiträge wie den meines Spezies Michael Joukov: "Mir ist nicht klar, wie wir die Bürgerversicherung als Vision verkaufen sollen, wenn davon die Lohnnebenkosten um nur ein Prozent sinken sollen. Wir müssen die Beitragsbemessungsgrenze hochsetzen! Aber das sollten wir jetzt nicht so konkret sagen, sonst bekommen wir Probleme wie damals bei der 5-DM-Debatte." ...daher sollten sie in Zukunft lieber nicht so ehrlich sein, verstehe! :-)
Kaum ist der Parteitag vorbei, nähert sich der Wert des Parteibeschlusses zur Lieferung der "Fuchs"-Panzer schon wieder dem Nullpunkt. So glaubt der Berliner Landesvorsitzende der Grünen, Till Heyer-Stuffer, nicht, dass sich der Export der Panzer noch verhindern lässt. Bei dem Beschluss in Kiel handele es sich vielmehr um einen "Warnschuss für die Zukunft". Super, früher haben die Grünen wenigstens mal zur Ehrenrettung die für die Mehrheit nicht nötigen Parlamentarier gegen unliebsame Beschlüsse stimmen lassen, nun begnügt man sich bereits damit, die ohnehin nicht mehr ernst genommene Basis etwas beschließen zu lassen, was einen Tag später schon zu den Akten gelegt wird.
Da kann man wohl sagen: Grün würgt!
Insatiable - 4. Okt, 09:39
Ts,...
Danke für den Hinweis!
Freilich steht die PDS (wie viele Mitglieder hat sie eigentlich?) in dieser Hinsicht noch schlechter da, in 10 Jahren wird sie quasi auf biologischem Weg abgebaut (klingt böse, beschreibt es aber treffend).
Mitgliederzahlen
Danke, da haben wir es ja!
Unter 30 Jahren sind gerade mal 3,6 %, das ist auch mies. Da seht ja sogar die SPD mit ihren mageren Zahlen noch vergleichsweise gut da. Ich hab irgendwo in einem Papierstapel einen Zettel mit den Daten von CDU, SPD und FDP, wenn ich den finde, ergänze ich ihn um die PDS-Zahlen, recherchiere noch was zu den Grünen und mache einen eigenen Beitrag daraus, wir geraten hier ja gerade ein wenig off topic! ;-)
Fakt ist: Seit 1990 haben alle Parteien (außer die CSU) massiv an Mitgliedern verloren. Auch die FDP! Ich hab da irgendwo mal ein krasses Diagramm gesehen.
http://www.gruene-partei.de/cms/service/rubrik/3/3984.haeufig_gestellte_fragen.htm
Mitgliederentwicklung bei den Grünen sehen wir ja unter dem Link, die Regierungsbeteiligung hat einiges gekostet, gleiches gilt bekanntlich für die SPD. Die CDU hatte nach der BTW 1998 eine beachtliche Eintrittswelle, die dann durch den Parteispendenskandal abrupt endete. Die FDP hat im Zeitraum zwischen 2001 und Ende 2003 ca. 20.000 Mitglieder hinzu gewonnen und verharrt nun etwa auf diesem Niveau bzw. geht in einigen Gliederungen leicht zurück.
Naja, den Palaver zu diesem Thema können wir bei Bedarf fortsetzen, wenn ich den dazu angekündigten Beitrag veröffentlicht habe. ;-)
Da warte ich mal