Mittwoch, 21. September 2005

Bundestagswahl

Was für ein Chaos! Seit Montag versuche ich, einen in sich geschlossenen Beitrag zum Thema Bundestagswahl 2005 hinzubekommen, doch scheitert dieses Vorhaben an der Komplexität des Themas und der daraus resultierenden Blog-Untauglichkeit des zu schreibenden Beitrags, der derzeit aus allerlei wirren Notizen besteht. Dies ist auch kein Wunder angesichts der chaotischen Situation.

Einige Dinge möchte ich mal stichpunkthaltig festhalten, im Prinzip ist allein in der Blogosphäre all das schon tausendfach geschrieben worden:
  • Dieses Wählervotum war offenbar mehrheitlich ein "Dagegen"-Votum.
  • Die Armleuchter von der CSU (Stoiber, Söder etc.) sollen mal lieber vor der eigenen Tür kehren, anstatt nun zu lamentieren, die FDP habe der Union die Stimmen weggenommen. 2002 war alles ganz anders, da war es den Schwarzen auch nicht recht, insbesondere meinen christsozialistischen Lieblingen aus dem Alpenland.
  • Bei Rot-Grün reicht es offenbar schon, jemandem den Rasen zertreten zu haben, um ein verlorenes Spiel wie ein gewonnenes zu feiern. Das ist nur ein weiterer Beleg dafür, dass diese Konstellation am Ende ist und die FDP gut daran tut, für eine Verlängerung dieses Elends nicht zur Verfügung zu stehen. Die Versuche von SPD (jene Partei/Fraktion, die die Mehrheit verloren hat) und Grünen, die FDP nun für Stillstand verantwortlich zu machen, sind lächerlich. Man könnte den Grünen ja erst recht solche Vorhaltungen machen, wenn sie sich gegen Jamaika sperren. Was nützt es, wenn man der Form halber Gespräche führt, aber wie heute gerade wieder geschehen verlauten lässt, es sei sowieso hoffnungslos und man stelle sich auf Opposition ein?
  • Ich will diese Droge, die auf der SPD-Wahlparty herumgereicht wurde!
  • Im Moment fällt mir keine Koalitionsoption ein, der ich zutraue, weitaus mehr zu tun als sich nur gegenseitig in Schach zu halten. Hierzu werde ich noch weitere Analysen liefern. Jamaika/Schwampel ist mir recht sympathisch, hat aber viele, viele Tücken.
  • Bundestagswahlen könnten in Deutschland künftig eine weitaus häufigere Begebenheit werden.
  • Manche Wähler haben seltsame strategische Überlegungen im Kopf. So sagte mir eine Frau zerknirscht: "Hm, ich wollte eigentlich CDU wählen, aber da ich dachte, dass die sowieso haushoch gewinnen, hab' ich dann eben SPD gewählt, damit die nicht so abstürzt." Auf sowas muss man erst mal kommen! Wo ist mein Riechfläschchen?
Mehr zum Thema in Kürze. Achso, nebenbei sei noch gesagt, dass mich das gute Ergebnis der FDP freut, die nun drittstärkste Kraft ist.

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